Kirche St. Petrus

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Mi. 13 – 18 h
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Wissenswertes zu St. Petrus Finkenwerder

Drahtskulptur von Wilhelm Keudel über dem Eingangsportal: Jesus rettet den im Wasser versinkenden Petrus. Quelle: Archiv Bargholz.

Geschichte:

Der preußische Teil Finkenwerders war 1937 im Zusammenhang mit dem Groß-Hamburg-Gesetz dem Gebiet der Hansestadt zugeordnet worden. Damals hatte die Siedlung etwa 6.500 Einwohner, 1946 hat sich deren Zahl auf 13.000 Einwohner verdoppelt. Ursache hierfür war die Einrichtung eines großen Lagers, das neben ähnlichen Einrichtungen in Altona und Wandsbek zunächst die aus den ehemaligen Ostgebieten und dann auch aus Mitteldeutschland nach Hamburg strömenden Flüchtlinge aufzunehmen hatte.

Im Jahre 1953 lebten rund 20.000 Flüchtlinge und Wohnungslose im Lager Finkenwerder, davon etwa 10 Prozent Katholiken, die zunächst von Geistlichen des kleinen Michel sowie einer Seelsorgehelferin betreut wurden, die der Verband der katholischen Kirchengemeinden in Altona finanziert hatte.

Dabei herrschte über die Ausrichtung der Lagerseelsorge eine gewisse Uneinigkeit. Johannes Müller, der künftige Pastor von St. Petrus, merkte an, das die bis dahin praktizierte Seelsorge zu einer lagerinternen Gemeindebildung und damit zu einer zusätzlichen Isolierung führe. Er plädierte für eine Integration der Neuankömmlinge in die nächstgelegene Pfarrgemeinde.

Im Jahre 1955 erwarb die Gemeinde ein Grundstück am Norderkirchenweg, auf dem der Hamburger Architekt Karlheinz Bargholz in den folgenden Jahren ein ovales Kirchengebäude mit 400 Sitzplätzen und einem flankierenden Turm errichtete. Am 16. März 1958 weihte Bischof Helmut Hermann Wittler die Kirche dem Hl. Petrus.

Bei Errichtung und Abgrenzung des Seelsorgebezirks galt es allerdings zu beachten, dass Finkenwerder in Teilen (Hamburg-Moorburg) zum Bistum Hildesheim gehörte und daher Absprachen zwischen den jeweils zuständigen Ordinariaten zu treffen waren.

Eine Drahtskulptur über dem Eingangsbereich der Kirche, die zeigt, wie Jesus den im Wasser versinkenden Petrus rettet, sollte wenige Jahre später eine besondere Bedeutung erhalten. In der Nacht zum 17. Februar 1962 wurde Finkenwerder Opfer der großen Sturmflut, die besonders die Einwohner der südlichen Teile Hamburgs im Schlaf überraschte. Zwar hatten die Glocken von St. Petrus noch läuten können, für viele aber war die Warnung zu spät gekommen. Am nächsten Morgen stand das Wasser etwa 1,50 Meter hoch im Kirchenraum, so dass Weihbischof von Rudloff bei einer Besichtigung der Sturmschäden das Kirchenschiff ohne Schuhe und Strümpfe betreten musste.

St. Petrus während der großen Flut 1962. Quelle: „Als die Deiche brachen: die Finkenwerder Sturmflut von 1962“, Claus Leimbach, Kurt Wagner, S. 28

Während des Zweiten Weltkrieges wurden von St. Ansgar, Hamburg, aus Soldatengottesdienste gehalten. Nach dem Krieg Gottesdienste in der Aueschule. 1958 selbständiger Seelsorgebezirk, 1962 Kuratie, 1968 Pfarrei. 1963 wurde die Pfarrei  vom Dekanat Hamburg zum Dekanat  Altona umgegliedert. 2001 Filialgemeinde von St. Marien, Altona.

St. Petrus im Jahr seiner Fertigstellung 1958. Quelle: Westdeutsche Luftfoto Bremen, Senator für Häfen, Schiffahrt und Verkehr, Bremen, Freigabe-Nr. 6-196/8, S. 54.

Kirche: St. Petrus.

Erbaut 1957/58 (Architekt Karl Heinz Bargholz, Hamburg). Konsekration am 16. März 1958. Kirche auf achteckigem Grundriss mit flachem Pyramidendach. Der schlanke, mehreckige Turm mit Pyramidenhelm ist durch einen Zwischenbau mit der Kirche verbunden. 300 Sitzplätze.

Einrichtungen: Gemeinde, bis 2022 Kloster einer Karmelzelle mit Gästehaus

Leitende Geistliche:

1958-1964: Johannes Müller

1964-1967: Gerhard Zachradnik

1967-1971: Rudolf Kühl

1971-1976: Hermann Eilers

1976-1983: Augustinus Cordes

1983-1992: Wolfgang Müller

1992-2001: Hellmut Tourneau

Literatur: St. Petrus, Hamburg-Finkenwerder, (Schnell-Kunstführer Nr. 2759), Regensburg 2010.

Luftbild von St. Petrus 2018, Quelle: BingMap.

Der Abschnitt „Wissenswertes zu St. Paulus Augustinus“ wurde mit freundlicher Erlaubnis des Autors Michael Jurk dessen Festschrift Aus der Vergangenheit in die Zukunft entnommen, S.34/49.

Katholisch im Hamburger Westen

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