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Wahl Papst Leo XIV.

 


Der Hamburger Erzbischof Dr. Stefan Heße gratuliert Robert Francis Kardinal Prevost, der heute Abend zu Papst Leo XIV. gewählt wurde:

„Die Wahl eines neuen Papstes ist immer ein bewegender Moment des Innehaltens, der Spannung und der Hoffnung für die Kirche weltweit. In ihm begegnen sich Tradition und Aufbruch, Kontinuität und Zukunft.

Nun heißt es „Habemus Papam“ – der Heilige Geist hat uns einen neuen Hirten geschenkt, der das Amt des Bischofs von Rom übernimmt und damit ein sichtbares Zeichen Gottes wird. Ich gratuliere Papst Leo XIV. zu seiner Wahl und versichere ihm mein Gebet und meine geschwisterliche Verbundenheit.

Mit dem neuen Heiligen Vater beginnt auch ein neues Kapitel auf unserem gemeinsamen Weg als katholische Kirche. Ich bete darum, dass unser neuer Papst mit Klugheit, Demut und einem hörenden Herzen seine große Verantwortung wahrnehmen kann. Seine ersten Worte waren: „Der Friede sei mit Euch!“ Damit setzt er einen Akzent in die ganze Welt. Wir alle sehnen uns nach Frieden: in der Ukraine, in Gaza und an vielen weiteren Orten.

Ich denke gleichzeitig auch mit Trauer und Dankbarkeit an den verstorbenen Papst Franziskus, der erst vor Kurzem in Rom beigesetzt wurde. Seine Bescheidenheit, seine Liebe zu den Armen und seine unermüdliche Mahnung zur Barmherzigkeit werden uns weiter begleiten. Nach seinen ersten Worten habe ich den Eindruck, dass der neue Papst Leo XIV. fortsetzen wird, was Franziskus begonnen hat.

In einer Zeit, die von globalen Krisen, sozialen Spannungen und einer gewissen spirituellen Orientierungslosigkeit geprägt ist, ist die Kirche gerufen, „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ zu sein. Der Papst hat dabei auch heute noch eine unverzichtbare Leitfunktion: nicht als Herrscher, sondern als Diener der Menschen, des Friedens und der Hoffnung.

Ich freue mich, dem Heiligen Vater bei unserer Bistumswallfahrt nach Rom im Oktober mit ganz vielen anderen Gläubigen aus dem Erzbistum Hamburg zu begegnen. Und ich lade Sie alle dazu ein, Papst Leo XIV. mit Ihrem Gebet zu begleiten: Für den neuen Papst, dass er ein guter Hirte für die ganze Kirche sei. Für die Gläubigen auf allen Kontinenten, dass sie in ihm einen Vater im Glauben erkennen und ihn mit ihrer Liebe begleiten. Und für unsere Welt, dass das Evangelium von Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde durch seinen Dienst neue Strahlkraft gewinnt.“

Tod von Papst Franziskus und Erzbischof em. Dr. Thissen

 

In einer ersten Stellungnahme zum Tod von Papst Franziskus, sagte der Hamburger Erzbischof Dr. Stefan Heße:

„Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die katholische Kirche einen großen Brückenbauer. Ich weiß noch, welche Erwartungen im März 2013 an ihn geknüpft waren. Sein Name wurde schließlich Programm: Die Peripherie rückte in seiner Vorstellung, wo Kirche ihren Ort hat, ins Zentrum. Eine „verbeulte Kirche“, eine „Kirche an den Rändern“ war ihm wichtiger, als eine Kirche, die ihre Heiligkeit vor sich herträgt. Aus der Freude des Evangeliums lebt die Kirche, nicht aus der Sattheit an ihrer selbst, hat er gemahnt.

Es ist eine besondere Zeit, die nun zu Ende gegangen ist. Ich bin Papst Franziskus sehr dankbar. Er hat mich zum Erzbischof von Hamburg ernannt und meine bisherige Zeit als Bischof begleitet.
Gerne erinnere ich mich an die vielen Begegnungen mit Papst Franziskus. Immer wenn ich mit ihm sprach, freute er sich und sagte: „Hamburg, da war ich!“ Papst Franziskus hatte im Oktober 1986 Hamburg besucht und dort von den vier Lübecker Geistlichen gehört, die sich gegen das NS-Regime aufgelehnt hatten.

Daran erinnerte er sich sogar während einer seiner berühmten fliegenden Pressekonferenzen und erzählte vor Journalisten von einer „Ökumene des Blutes“ und meinte die Lübecker Märtyrer; eine Beziehung zu uns in der norddeutschen Diaspora.

Ferner sagte Heße: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir erst in ein paar Jahren wirklich sagen können, was von seinem Pontifikat, von seiner Art Christ zu sein, nachhaltig in Erinnerung und innerhalb der katholischen Weltkirche erhalten bleiben wird. Sein argentinisches Temperament kam öfters durch. Er hat uns aber gut getan, wir dürfen dankbar sein, ihn als Papst erlebt zu haben. Seine ersten Worte als Papst werden immer im Ohr bleiben: „Cari fratelli e sorelle. Buona sera! – Liebe Brüder und Schwestern. Guten Abend!“ Und seine Bitte, die er bei jeder Gelegenheit wiederholte: „Vergeßt nicht, für mich zu beten“ – Das tun wir gerade jetzt.“

Erzbischof Dr. Heße lädt zu einem Pontifikalrequiem für Papst Franzikus am Freitag, den 25. April, um 18.15 Uhr in den Mariendom  in St. Georg ein.

In unserer Pfarrei feiern wir in die  hl. Messe  am Freitag, den 25. April,  um 19 Uhr in Maria Grün, in besonderem Gedenken an Papst Franziskus.

 

 

 

Der emeritierte Hamburger Erzbischof Dr. Werner Thissen ist tot. Er starb am Dienstag, 15. April 2025, in Hamburg. Thissen wurde 86 Jahre alt.

Erzbischof Stefan Heße würdigte Erzbischof Thissen als Geistlichen, der die Weiterentwicklung des noch jungen Erzbistums Hamburg wesentlich vorangetrieben habe. „Er hat das Pastoralgespräch unter dem Leitwort ‚Salz im Norden‘ initiiert, das viele Menschen miteinander ins Gespräch brachte und wichtige Leitsätze für das Selbstverständnis der katholischen Kirche im Norden entwickelte“, so Heße. Die Sanierung und Neugestaltung des St. Marien-Doms sind ebenso auf seine Initiative zurückzuführen wie die Einleitung des Prozesses, der 2011 zur Seligsprechung der Lübecker Märtyrer führte.

Aber auch das gehöre zu Thissens Leben: „Er hat vor seiner Zeit im Erzbistum Hamburg als Personalverantwortlicher im Bistum Münster schwere Fehler im Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche gemacht. Fehler, die er nicht heilen konnte, aber für die er um Entschuldigung bat, denn Betroffene müssen gehört und Missbrauchsverbrechen offengelegt werden“, so Heße.

Werner Thissen wurde 1938 im niederrheinischen Kleve geboren. Er studierte Philosophie und Theologie in Münster und München und empfing 1966 in Münster die Priesterweihe. Danach arbeitete er als Seelsorger in Dorsten, Ostbevern und in der Priesterausbildung. 1974 promovierte er mit einer Arbeit über das Markus-Evangelium. Ab 1977 war er in der Verwaltung des Bistums Münster tätig, von 1986 bis 1999 als Generalvikar. 1999 wurde er zum Bischof geweiht und war zunächst Weihbischof für die westfälische Region Borken-Steinfurt. Am 22. November 2002 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Erzbischof von Hamburg. Am 25. Januar 2003 wurde er in sein Amt eingeführt. Nach Erreichen der Altersgrenze für Bischöfe nahm Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch im März 2014 an.

Das Requiem für Erzbischof em. Werner Thissen ist für Donnerstag, den 24. April 2025 um 11 Uhr im St. Marien-Dom in Hamburg geplant.

TIPP aus der ARTE-Mediathek „Alles über Maria“

Auf der Homepage von ARTE heißt es:
„Keine Frau wurde in den vergangenen 2.000 Jahren so oft dargestellt wie Maria, die Mutter Jesu. Was sagen die vielen Bildnisse, die Künstler*innen im Laufe der Jahrhunderte von dem jüdischen Mädchen geschaffen haben und die sie zur berühmtesten Frau der Menschheitsgeschichte gemacht haben, über ihre jeweilige Zeit aus? Und was sagt Maria den Menschen heutzutage? Die zweiteilige Dokumentation erzählt die Geschichte Marias. Sie lässt die verschiedenen Rollen Revue passieren, die das jüdische Mädchen im Laufe von zwei Jahrtausenden verkörperte. Fachleute verschiedener Disziplinen erläutern das reichhaltige Bildmaterial, und ein kenntnisreicher Kommentar führt durch die Mariengeschichte von den Anfängen des Christentums bis heute.   Die Geschichte des Marienbildes reicht von den frühesten Darstellungen der Mutter Jesu in Wandfresken, Mosaiken und Flachreliefs über Ikonenmalerei, Schwarze Madonnen und volkstümliche Marien-Abbildungen bis hin zu den großen Madonnen-Gemälden der italienischen Renaissance und zeitgenössischen Interpretationen des Motivs. Berühmte und weniger berühmte Werke bilden den roten Faden der Dokumentation, die die vielen Facetten der Mariengeschichte aus religiöser, politischer, anthropologischer, moralischer, aber auch ästhetischer Perspektive beleuchtet.
Nicht zuletzt untersucht der Beitrag, was die zahlreichen Marien-Darstellungen über ihre jeweilige Entstehungszeit aussagen und welche Bedeutung Maria für unsere heutige Gesellschaft hat.
Eine Dokumentation von Isabelle Brocard